Mittwoch, 3. März 2010

Von der Abschaffung des Jesuitenordens

Die derzeitige öffentliche Empörung ist für den Jesuitenorden nur ein "leises Säuseln"

Von einem Leser erhält dieser Blog einen Hinweis auf eine Sendung des Deutschlandradios (3.3.10). Da hört man unglaublich deutliche, ansonsten sehr selten vernommene Worte zum Jesuitenorden:
Christliche Orden sind fundamentalistische Organisationen mit jahrhundertealter Tradition. Kampferprobt haben sie sich durch sehr verschiedene Zeiten gerettet. Sie sind wie die katholische Kirche insgesamt nicht auf die menschliche Gegenwart ausgerichtet, sondern auf die göttliche Ewigkeit. Deshalb bedeutet der Sturmwind der öffentlichen Empörung für diese Institutionen nur ein Säuseln, das über kurz oder lang vorübergeht.

Im Unterschied zu den einzelnen Mitgliedern dieser Institution gibt es für die Institution selbst nur eine wirkliche Bedrohung: die Abschaffung.
- Diese und weitere sehr kluge Worte zu katholischen Orden stammen von dem deutschen Schriftsteller Bruno Preisendörfer (geb. 1957).

Auch auf seinem eigenen Blog finden sich deutliche Worte. Hier heißt es unter anderem sinngemäß, daß eine Minderjährige, die in neuen Bestsellern weitschweifig über ihr Geschlechtsleben schreibt, und die derzeit als künftige Trägerin des deutschen Buchpreises gehandelt wird (Helene Hegemann/Axolotl Roadkill)
die perfekte Komplementärfigur
zu jenen sei, die an Jesuitenschulen für ihr ganzes Leben traumatisiert worden sind:
Mit wollüstigem Abscheu verfolgt das Publikum die Diskussion um den sexuellen Kindesmissbrauch hinter Klostermauern und genießt zugleich (...) die sexuelle Kindesvermarktung im Literaturbetrieb.
In der Tat: Sacro pop allerorten. Die katholische Kirche regt sich auf über derartige Literatur natürlich hell auf. Offiziell. Aber niemand fragt, inwiefern es gerade sie ist, die solche Literatur und ein derartig gesonnenes Kulturleben, das solche Literatur fördert, erst hervorbringt, wie hier auf dem Blog schon anhand zahlreicher prominenter Vorzeige-Katholiken aus dem "Sacro pop"-Bereich dokumentiert worden ist, und wie damit sicherlich ebenfalls nur die Spitze eines Eisberges aufgezeigt worden ist bislang.

Die zu jenem Zeitpunkt noch minderjährige Autorin Hegemann wurde "genüßlich" von dem Vorzeige-Katholiken Harald Schmidt, der seine Kinder katholisch erzieht (- hahaha) in seiner Sendung interviewt. Wem das nicht alles sagt. Warum ruft die katholische Kirche nicht erst einmal ihre eigenen Sprößlinge zur Ordnung, bevor sie die so böse atheistische Welt anprangert?

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