Mittwoch, 4. August 2010

Josef Ackermann hat Angst

Unsere Eliten stehen alle unter Morddrohungen - in unserer "lupenreinen Demokratie"

Dieser Blog kann nur immer wieder seine Sympathien zum Ausdruck bringen für die Seite "Arbeiterfotografie" von Anneliese Fikentscher. Dort findet sich nun ein neuer, spannender Eintrag. Eine Ergänzung zu dem schon ältereen Artikel zum politischen Mord an Alfred Herrhausen im Jahr 1989:
... Josef Ackermann, späterer Chef der Deutschen Bank, wird am 13.5.2010 in der ZDF-Talkshow-Sendung 'Maybrit Illner' nach einer Einspielung über Herrhausens Ambitionen in Sachen Schuldenerlaß und über dessen gewaltsamen Tod - in Verbindung mit der so genannten Finanzkrise der vergangenen Jahre - gefragt: "Herr Ackermann, Sie sind auch Chef des Internationalen Bankenverbandes. Hätten Sie eine solche Forderung nicht einfach stellen können an all Ihre Kollegen, die richtig sauber aus dieser Krise herausgekommen sind?" Ackermann antwortet: "Ich glaube, es wäre mir genauso gegangen wie Herrn Herrhausen ..."
Das heißt, er glaubt, mit solchen Forderungen nicht durchzudringen, da hohe Staatsverschuldungen als Herrschafts- und Erpressungsmittel außerordentlich beliebt sind im Weltherrschaftssystem der Banken. Arbeiterfotografie schreibt abschließend ganz richtig:
Immer mal wieder wird einer umgelegt, weil er aus der Reihe getanzt ist. So ist das halt in unserer Demokratie (...). Doch bislang wurde Ackermanns erhellende Erkenntnis von keinem Mainstream-Medium aufgegriffen. Das ist das eigentlich Erhellende.
Das Erhellende ist also, daß auch die Mainstream-Medien tief verängstigt und gesteuert sind. Unter Morddrohungen steht Oskar Lafontaine, unter Morddrohungen steht Wolfgang Schäuble. Und wieviele andere führende Politiker sind auf die eine oder andere Weise auch sonst erpreßbar ... Daß zahlreiche weitere führende Politiker, insbesondere der CDU ,durch den Mord an Uwe Barschel vorgewarnt sind, kann auch keinem Zweifel mehr unterliegen. Das ist ja auch der Grund, weshalb wir alle in einer "lupenreinen Demokratie" leben.

Übrigens müssen alle diese Umstände mittelfristig auch auf die Qualität des politischen Personals Auswirkungen haben. Welcher begabte, ambitionierte Mensch möchte denn bei den derzeitigen Umständen überhaupt noch Politiker werden? Also werden es jene, die dort aufgrund ihrer Persönlichkeitsstrukturen gar nicht hingehören.

Ein Witz ist es da, wenn es die derzeitigen Mainstream-Medien zu einem Witz erklären, wenn sich der iranische Präsident durch den israelischen Mossad bedroht fühlt. Wirklich: Unglaublich witzig. Und noch witziger ist es, wenn heute unser lieber Herr Außenminister in Afghanistan "gezielte Tötungen" als Mittel des Krieges für gerechtfertigt hält, wobei er die Spitzfindigkeit für angebracht hält, zwischen legitim und legal zu unterscheiden ... Horst Köhler wußte, warum er zurücktritt ... Rechtzeitig.

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Quellen (lt. Arbeiterfotografie):

- Gerhard Wisnewski/Wolfgang Landgraeber/Ekkehard Sieker, Das RAF-Phantom - Wozu Politik und Wirtschaft Terroristen brauchen, Knaur 1993, Seite 96ff
- Hörfunkfeature 'Wir wissen definitiv, wer die Täter waren' - Das Attentat auf Alfred Herrhausen - Rekonstruktion einer Irreführung, Koproduktion DLF/SFB/SR/WDR, gesendet von WDR5 am 18.2.1997, Autor: Paul Kohl, Verantwortlicher Redakteur: Ansgar Skriver
- Artikel "Ich glaube, es wäre mir genauso gegangen wie Herrn Herrhausen" von Thomas Immanuel Steinberg vom 22.7.2010 (steinbergrecherche.com/09diktatur.htm#Ackermann)
- Video-Mitschnitt der ZDF-Sendung 'Maybrit Illner' vom 13.5.2010 (zdf.de)

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