Dienstag, 2. April 2013

"Klagt, Mädchen, klagt nicht Ach und Weh ..."

Vor zwanzig Jahren kam eine neue Shakespeare-Verfilmung heraus

In diesem Beitrag soll auf die Shakespeare-Verfilmung "Much ado about nothing", zu Deutsch "Viel Lärm um Nichts" von - und mit - Kenneth Branagh (1993) hingewiesen werden. Hier eine der Kernszenen des Films (am Brunnen):


In den Hauptrollen spielen Emma Thompson und Kenneth Branagh. Letzterer war nicht nur der Drehbuch-Autor und Regisseur, sondern auch der erste Ehemann von Emma Thompson.

Wenn man so will, dreht sich ja die ganze Komödie um jenes kleine Shakespeare-Liedchen, wie es hier im Beitrag als Video in den drei verschiedenen Versionen des Filmes eingestellt werden soll, das in deutscher Übersetzung lautet:

Klagt, Mädchen, ... klagt nicht Ach und Weh

Klagt, Mädchen, klagt nicht Ach und Weh,
Kein Mann bewahrt die Treue,
Am Ufer halb, halb schon zur See
Reizt, lockt sie nur das Neue.

Weint keine Trän' und laßt sie gehn,
Seid froh und guter Dinge,
Daß statt der Klag' und dem Gestöhn'
Juchheisasa erklinge!

Singt nicht Balladen trüb und bleich,
In Trauermelodieen:
Der Männer Trug war immer gleich,
Seitdem die Schwalben ziehen.
Weint keine Trän' u.s.w.

Dabei ist das eigentliche Thema der Komödie in ihrem emotionalen Kern keineswegs ausgerechnet die Untreue. Dafür wären ja wohl andere Shakespeare-Komödien eher zuständig. Warum ist dennoch dieses kleine Liedchen so dicht an diesem emotionalen Kern dran? Vielleicht weil es die Leichtigkeit ausdrückt, mit der diese Komödie geschrieben ist. Wie so vieles, wenn nicht alles von Shakespeare. Jene Leichtigkeit, die eben dann auch über allem schwebt. Und die zugleich auch mit "Melancholie", Trauer, Wehmut, Sorge vermischt ist, vermischt sein kann. Im englischen Original:

Sigh no more, Ladies

Sigh no more ladies, sigh no more,
Men were deceivers ever,
One foot in sea and one on shore,
To one thing constant never.

Then sigh not so, but let them go,
And be you blithe and bonny,
Converting all your sounds of woe
Into hey nonny, nonny, nonny.

Sing no more ditties, sing no more
Of dumps so dull and heavy,
The fraud of men was ever so,
Since summer first was leafy.

Then sigh not so, but let them go,
And be you blithe and bonny,
Converting all your sounds of woe
Into hey nonny, nonny.

Das Lied enthält keine "Moral", dafür ist es nicht da. Schon in der Einleitung der Verfilmung wird das Lied in einer Szene von Emma Thompson rezitiert:

Und auch in der Schlußszene taucht es wieder auf:

"Klagt, Mädchen, klagt nicht Ach und Weh ..."

2 Kommentare:

Christiane hat gesagt…

Dazu paßt dieses Video, wobei ich inhaltlich durchaus nicht alles teile, aber es gibt gute Anregungen

http://www.youtube.com/watch?v=td2Z1wUWgsg

Wir waren alle so gut wie wir eben sein konnten in unseren Beziehungen und sollten uns vergeben und damit genau diese Leichtigkeit des Seins erfahren von der die Rede ist bei Shakespeare.

Ingo Bading hat gesagt…

Hm, worum geht es eigentlich in dem Video? Leider ist es nicht mehr verfügbar.

Habe das Gefühl, als hätte ich diesen Leserkommentar bislang übersehen und würde ihn grade hier zum ersten mal sehen. Sonst hätte ich doch darauf geantwortet - ?

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