Samstag, 5. Oktober 2013

"Wer hat bloß diesen Käse zum Bahnhof gerollt ..."

Ein Lied gegen jede Form von geballter Schwermut


Ein Stier ...
"Wer hat bloß diesen Käse zum Bahnhof gerollt", singen die deutschen Soldaten im Sommer des Jahres 1945 auf die neuen Machthaber.

So wird es jedenfalls dargestellt in dem bärbeißigen Roman "Der Major und die Stiere" von Hans Venatier (1903-1959) (Wiki) (1).

Es geschieht das in dem Kapitel "Alles Käse !" (1, S. 30-53).

An welche Typen und Geschehnisse man bei diesem Lied alles denken kann. Und ist es nicht notwendig, sich mitunter mit einem solchen Lied eine womöglich über viele Jahrzehnte hinweg angesammelte geballte Schwermut vom Leibe zu halten?

Darum sei in diesem Beitrag einmal auf dieses Lied hingewiesen in allen Versionen, die zugänglich sind. "Auf allen Kanälen", die einem möglich sind. - Aber, Achtung, leider ist das Lied ein Ohrwurm. Den darf man sich nur sehr dosiert zu Gemüte führen. -

... und die "Ami"
Es sei am Rande bemerkt, daß der Roman "Der Major und die Stiere" 1956 auch verfilmt worden ist. Allerdings besteht der dringende Verdacht, daß es sich dabei um keine besonders gelungene, also wertvolle, angemessene Verfilmung handelt.

Sollte aber einmal eine Film-Dokumentation erstellt werden über die Geschichte der Friedensbewegung oder über die Geschichte der Partei "Die Grünen", wäre dieses Lied sehr geeignet für die Titelmusik. Natürlich eignet sich dieses Lied auch als Titelmusik für die Behandlung zahlreicher weiterer zeitgeschichtlicher Entwicklungen und gehijackter gesellschaftlicher Bewegungen der weltweiten Zeitgeschichte seit etwa 1945 ..... Oder noch anders: Vielleicht ist dieses Lied erst die rechte deutsche Nationalhymne, nach der seit 1945 so nachhaltig gesucht wird - ?

Zugänglich ist es in einer Klavierfassung (Yt.). Beim Anhören kann man den "bedeutungsschweren" Text schon einmal mitsummen:
Wer hat bloß den Käse zum Bahnhof gerollt ?
Das ist 'ne Frechheit, wie kann man so was tun,
Denn er war noch nicht verzollt !
Die Polizei hat sich hineingelegt,
jetzt ist sie böse sehr und grollt,
Ja wer hat bloß den Käse zum Bahnhof gerollt.
Außerdem ist das Lied zugänglich in zwei historische Fassungen mit originalem Gesang aus dem Jahr 1926 (Yt.1, Yt.2). Der Erläuterungstext lautet:
"Dieser Nonsens-Schlager wurde von Franz Strassman verfaßt. Die vorliegende Aufnahme entstand etwa im Mai-Juni 1926 in Berlin, den Refrain singt Max Kuttner."
Es ist anwendbar auf eine große Fülle von zum Bahnhof gerolltem Käse.

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  1. Venatier, Hans: Der Major und die Stiere. Roman. Düsseldorf 1953 (6. Auflage), 1955 (Google Bücher), 1983 (Google Bücher)

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